Verlust der Sprache (Aphasie)

In jedem Alter kann es geschehen, dass durch eine Verletzung des Gehirns im Bereich des Sprachzentrums (meist im linken Teil) die bereits erworbene Fähigkeit zur Sprache gestört wird. Das kann durch einen Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Tumorbildung aber auch durch  entzündliche Prozesse oder Hirnabbauprozesse passieren.

Je nach Schweregrad und Ort der Verletzung sind unterschiedliche sprachliche Ebenen betroffen. So kann etwa das Wissen über die Wortbedeutung verloren gehen und die Betroffenen wählen ein anderes Wort aus der Wortfamilie z.B. Glas, statt Tasse.

Auch die Grammatik kann gestört sein und die Sätze werden stark verkürzt („schlecht geworden“), Wörter nicht mehr in die richtige Zeit- oder Personenform gesetzt („ich gehen“), Sätze verschachtelt oder Satzteile wiederholt.

Wenn auf diese Weise die Ausdrucksfähigkeit eines Menschen gestört ist, kann man auch nur sehr schwer abschätzen, wie es um das Sprachverständnis bestellt ist. Eine Störung der Sprachverarbeitung zeigt sich, wenn auch Bereiche wie Lesen und Schreiben betroffen sind.

In schweren Fällen kann die Fähigkeit zum Schlucken gestört sein. Hier ist konsequente Betreuung lebenswichtig, da Schluckstörungen sehr leicht zur Sekundärerkrankung der Atemwege führen können.

Ebenso können Lähmungen die Kontrolle der Gesichtsmuskulatur verhindern („Facialisparese“) oder die Klangbildung der Stimme oder Steuerung der Artikulationsbewegungen beeinträchtigen (Dysarthrie“).

Nach ausführlicher Diagnostik bearbeiten wir in der Therapie die Defizite und stärken die Kompetenzen. Es wird wenn nötig Wortschatz aufgebaut, grammatikalische Feinheiten wieder erarbeitet, Nerven und Gesichts- und Mundmuskulatur stimuliert und Konzentration und Gedächtnisfähigkeit trainiert.